Vorzüge von Schweinefleisch aus Deutschland

Schweinefleisch wird in Deutschland von vielen Bürgern in großen Mengen gegessen - es ist ein wichtiger Bestandteil der deutschen Ernährungskultur und wird in vielen traditionellen Gerichten verarbeitet - bis hin zur Wurst, die in Deutschland ebenfalls einen viel höheren Stellenwert genießt als in vielen anderen Ländern. Wie bei allen Produkten sollte man aber auch bei Schweinefleisch die Qualität des Produkts nicht außer Acht lassen und für BIO Fleisch vom Schwein gibt es gute Argumente.

Vorzüge von Schweinefleisch aus Deutschland

Schweinefleisch ist der Deutschen liebstes Fleisch

Zwar hat sich der Pro-Kopf-Verbrauch an Schweinefleisch hierzulande seit dem Anfang dieses Jahrhunderts etwas verringert und liegt nun statt bei 54 kg pro Jahr nur noch bei rund 47 kg jährlich - das ist aber immer noch hoch. Geflügelfleisch wird trotz hoher Zuwächse in den letzten Jahren mit nur rund 23 kg pro Jahr und Kopf immer noch in deutlich geringeren Mengen verzehrt.

Die Gründe für den Rückgang im Fleischkonsum liegen einerseits in der Verunsicherung vieler Konsumenten, was die Qualität des gekauften Fleischs betrifft, die leichte Verschiebung hin zum Geflügelfleisch hat vor allem gesundheitliche Bedenken als Grundlage, das weniger fette Geflügelfleisch wird häufig als "gesünder" angepriesen, obwohl wir über das Märchen, dass Fett dick macht, eigentlich schon hinweg sein sollten. Dick wird man nur von generell zu hoher Kalorienzufuhr (in den meisten Fällen sind dies Kohlenhydrate) sowie hohem Zuckerkonsum und nicht von Fett an sich.

Was das "gesündere" Geflügelfleisch betrifft, muss man das also etwas differenziert betrachten. Das Gleiche gilt auch für den Punkt der Fleischqualität. Dabei muss man auch bemerken, dass Deutschland nicht nur der größte Fleischerzeuger und Fleischexporteur in Europa ist (ein großer Teil von Schweinefleisch aus Deutschland geht sogar nach China), sondern damit naturgemäß auch die größten Schlachtkapazitäten hat.

Aufgrund dieser hohen Erzeugungskapazitäten und spezieller Organisationsstrukturen ist die Schlachtung in Deutschland auch deutlich kostengünstiger als in vielen anderen Ländern. Das führt am Ende dazu, dass sehr viele ausländische Tiere - teils auf unglaublich langen Transporten - aus reinen Kostengründen zur Schlachtung und Verarbeitung nach Deutschland verbracht werden.

In Deutschland produziertes Fleisch ist damit nicht immer Schweinefleisch aus Deutschland, sondern häufig Fleisch aus anderen Ländern. Es kommt dann dennoch oft hier in den Handel, da es nach der Schlachtung nun schon einmal vor Ort ist.

Tiertransporte und Tierleid

Gegen tausende Kilometer lange Tiertransporte gibt es von vielen Seiten ernsthafte Bedenken. Die eigentlich geltenden Tierschutzbedingungen beim Transport werden vielfach nicht eingehalten oder von einigen Fleischproduzenten in anderen Ländern oft sogar bewusst unterlaufen, entweder um Kosten zu sparen oder weil eine Organisation von entsprechend tierschonenden Transportstrukturen schlicht kaum durchführbar wäre.

Für die Schweine sind solche Transporte in vielen Fällen eine entsetzliche Qual, in nicht wenigen Fällen fehlt es sogar an Wasser. Bei Transporten quer durch Europa oder sogar noch über die europäischen Grenzen hinaus stehen die Schweine tagelang oder oft sogar wochenlang ohne Bewegungsspielraum eingepfercht nebeneinander, viele der Schweine erreichen den Schlachtort noch nicht einmal mehr lebend, sondern sterben bereits unterwegs.

Selbst wenn man den Aspekt des Tierleids einmal ausklammert, kann man davon ausgehen, dass solche Qual-Transporte auch der Fleischqualität schaden. Die Schweine stehen für einen langen Zeitraum unter enormem Stress, der sich auch körperlich auswirkt - und das schlägt sich dann eben auf die Fleischqualität nieder.

Das ist am Ende ein klares Argument für Schweinefleisch aus Deutschland: Stammt das Schweinefleisch aus Deutschland (das heißt von einem deutschen Züchter), fallen diese unerträglich langen Qual-Transporte über internationale und deutsche Autobahnen weg. Die Transportwege sind bedeutend kürzer und die Schweine leiden kaum.

Aufzucht und Lebensbedingungen von Schweinen

Deutschland kann das kontrollieren, was deutsche Schweinezüchter tun. Wie die Aufzuchtbedingungen in anderen Ländern aussehen, kann von deutschen Behörden und Kontrollorganen weder eingesehen noch kontrolliert werden. Die Zuständigkeit strenger deutscher Kontrolleure erstreckt sich nur auf die Produktion von Schweinefleisch aus Deutschland. Zwar gibt es EU-Verordnungen, die bestimmte Dinge erlauben und andere verbieten, ob diese Bestimmungen tatsächlich aber eingehalten und die Einhaltung auch ausreichend überprüft wird, ist Sache des jeweiligen Landes. Wie Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigten, nehmen es auch viele EU-Länder nicht besonders genau mit den Vorschriften. Man mag vielleicht unseren direkten Nachbarländern, den Niederlanden, Belgien und Dänemark, noch vertrauen - hier gilt aber: Vertrauen ist gut, tatsächliche Kontrolle ist immer besser. Die gibt es aber eben nur für Schweinefleisch aus Deutschland, von deutschen Züchtern.

Über die Aufzuchtbedingungen und Lebensbedingungen von Schweinen in anderen Ländern kann man hier schlicht keine Aussage treffen, sondern immer nur Vermutungen anstellen. Zur Sicherstellung guter Fleischqualität ist das aber einfach zu wenig.

BIO Fleisch aus Deutschland vermeidet auch alle Nachteile

Die zwei wichtigsten Argumente für Schweinefleisch aus Deutschland sind damit schon genannt: Die Vermeidung von quälenden, oft kaum noch vertretbaren Tiertransporten quer durch ganz Europa - und die Kontrollmöglichkeit über Aufzucht- und Lebensbedingungen, wenn sie im eigenen Land stattfinden.

Das ist schon ein wichtiger Schritt nach vorne - allerdings kann man immer noch die Lebensbedingungen von Schweinen ins Auge fassen, die auch bei deutschen Züchtern nicht immer so sind, wie man sie sich wünscht. Stichworte dazu sind Haltungsform (oft in Stallabteilen oder Kastenständen mit Gitterrosten, die kaum größer sind als das Schwein selbst), Fütterung ("Kraftfutter") und Maßnahmen wie Kupierung oder massive Antibiotika-Gaben.

Die richtige Antwort auf diese von vielen auch als Konsumenten kritisierten Lebensbedingungen lautet: BIO. Besonders bei der Offenstallhaltung wird vieles umgesetzt, was sich Konsumenten eigentlich wünschen. Die Schweine können wirklich artgerecht leben, werden artgerecht gefüttert und der Energieaufwand (CO2-Bilanz) der Erzeugung ist deutlich geringer.

Wie funktioniert eine Offenstallhaltung?

Bei der Offenstallhaltung ist der Schweinestall nach mindestens einer Seite hin offen, die Schweine können sich so auf natürliche Weise bewegen und ins Freie gelangen. Sie sehen genug Tageslicht, erleben die Witterung und können in der kühleren Jahreszeit in warmen Liegebereichen ruhen, im Sommer im Schatten. Gefüttert wird artgerecht vom Boden aus, wo die Schweine ihre Nahrung wie in der Natur durch Wühlen aufnehmen. Gefüttert wird dabei nur Futter aus eigenem Anbau.

Zu den Vorteilen sowohl für die Schweine als auch für die später entstehende Fleischqualität muss man hierbei wohl nichts sagen. Beides liegt Welten entfernt von der sonst üblichen, zusammengepferchten Stallhaltung. Der Aufzuchtbetrieb wird dabei immer angegeben, man sieht also immer, woher das Fleisch stammt.

BIO Fleisch aus Deutschland ist, wie es sein sollte

Schweinefleisch aus Deutschland ist, wie man schnell erkennt, eigentlich ein Muss. Nur bei Fleisch von deutschen Züchtern fallen Qual-Transporte und unkontrollierbare Aufzuchtbedingungen weg. Bei BIO Fleisch aus Deutschland, insbesondere bei Offenstallhaltung, kann man zudem sicher sein, dass bei der Haltung und Fütterung BIO Standards eingehalten werden, die für die Schweine ein Leben und Aufwachsen ohne schwere Qualen bedeuten.

Bei der großen Menge an Schweinefleisch, die wir Jahr für Jahr konsumieren, hat das Konsumverhalten eine entscheidende Lenkungswirkung auf die Produktion: Wer grundsätzlich BIO Fleisch aus Deutschland aus Offenstallhaltung kauft, trägt damit sehr nachhaltig dazu bei, dass sich die Lebens- und Aufzuchtbedingungen für alle Schweine im Land sehr schnell ändern werden - hin zu vertretbaren Standards, die dem eigenen Zivilisationsanspruch auch endlich angemessen sind. Denn so wollen wir unser Schweinefleisch aus Deutschland eigentlich.